Brände von EQA und EQB mit dem 70,5 kWh Akku (Pouch-Zellen von Farasis): Rückrufe

  • Hallo in die Runde,


    ich melde mich nun auch zu Wort, nachdem ich mit meinem EQA250+ (EZ 12/2022) ebenfalls von dem Rückruf betroffen bin.

    Im Februar 2025 flatterte die Vorabinformation zum Produktsicherheitsrückruf der Hochvolt Batterie EB330 ins Haus.

    Es folgte im April 2025 der offizielle Produktsicherheitsrückruf von Mercedes-Benz Cars Deutschland, in dem beschrieben wird, dass das Software-Update <...verschiedene Betriebsparameter der Hochvolt-Batterie anpasst, um das Brandrisiko zu minimieren..."

    Das Schreiben trägt zwar den Betreff "Produktsicherheitsrückruf", konkretisiert inhaltlich aber nicht, dass es sich hierbei um eine verpflichtende Maßnahme für den Kunden handelt.


    Kuriosum: Mein Fahrzeug war zuletzt im Dezember 2024 in der Inspektion / Werkstatt. Das Update im BMS konnte daher zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgespielt worden sein. Anhand der DC-Ladezeiten, die sich im bisher gewohnten Bereich bewegen, möchte ich ebenfalls ausschließen, dass das Update aufgespielt ist.

    Bei Eingabe meiner FIN in die Rückrufdatenbank von Mercedes kommt folgender Hinweis: "Ihr Mercedes-Benz ist von keiner Maßnahme betroffen"!!!!

    Das Ergebnis der Datenbank-Abfrage passt also nicht zum Produktsicherheitsrückruf von Mercedes.



    Nachdem ich mir die "Sauerei" von Mercedes mit dem Software-Update ebenfalls nicht gefallen lassen wollte, habe ich mich an die hier bereits mehrfach zitierte Anwaltskanzlei gewandt. Eine Deckungszusage meiner VRS-Vers. habe ich natürlich zuvor eingeholt (außergerichtlich + erstinstanzlich)


    Auf das Schreiben der Kanzlei auf Rückabwicklung antwortete Mercedes <auszugsweise> "Grund des Rückrufs sind vereinzelt festgestellte Auffälligkeiten in einzelnen Fahrzeugen. Es gibt derzeit keine konkreten Hinweise darauf, dass das Fahrzeug Ihrer Mandantschaft von diesen technischen Problemen betroffen ist. Daher ist auch nicht belegt, dass von diesem Fahrzeug ein erhöhtes Brandrisiko ausgeht. Der Rückruf ist eine vorsorgliche Maßnahme, die wir im Sinne unseres Mercedes-Benz Markenversprechens durchführen..."


    Für mich passt die Antwort von Mercedes nicht zu einem verpflichtenden Rückruf, sondern stellt lediglich eine Empfehlung dar. Sollte das KBA anklopfen, werden sie diese offizielle Äußerung von Mercedes zur Stellungnahme erhalten.

    Inzwischen wurde Klage eingereicht, allerdings liegen mir noch keine weiteren Informationen zum Verfahrensstand vor. Beim nächsten Kundendienst im Dezember 2025 werde ich darauf hinwirken, dass das Update nicht aufgespielt wird. Sollte - wie von Mercedes ausgeführt - gar nicht gesichert ein Mangel an der HV-Batterie meines Fahrzeugs vorliegen, wäre dieses aber letztlich in dem Moment des Updates "Mangel behaftet". Denn dann hätte ich eine kürzere Reichweite und deutlich längere Ladezeiten beim DC-Laden, was von den bisherigen Produkteigenschaften deutlich abweicht.


    Ich bin sehr gespannt, was am Ende dabei herauskommt, bin aber auch der Meinung, dass man Mercedes nicht ungeschoren davon kommen lassen darf. Wenn sich das Verfahren allerdings noch zwei Jahre hinzieht, macht eine Rückabwicklung aber vermutlich wirtschaflich keinen Sinn mehr.


    Ich halte euch weiter auf dem Laufenden...

  • Danke Speedy75.

    Darauf habe ich gewartet, dass die Reaktion von Mercedes auf das erste Anwaltsschreiben hier mal sichtbar gemacht wird.

    Wenn ich die Ersteinschaetzung der Anwälte dazu nehme sehr ich mich darin bestätigt, dass es ein weiter und teurer Weg wird, das vor Gericht auszufechten. Ich kann mir aber vorstellen, dass Mercedes den Klägern einen Vergleich anbietet um das vom Tisch zu bekommen. Es werden nicht viele sein und dann ist Ruhe im Karton.

    Uns auf dem laufenden zu halten finde ich Klasse.