Brände von EQA und EQB mit dem 70,5 kWh Akku (Pouch-Zellen von Farasis): Rückrufe

  • Und das Billigauto hat einen Akku, der immer 100% Kapazität hat? 🤣🤣🤣

    Und wenn man sich das hochrechnet, wie lange der Akku halten würde, wenn der Durchsatz an kWh verbraucht ist, hast du dir in der Zeit schon das vierte Billigteil gekauft…


    Die Diskussion um maximale Akku-Kapazitäten ist hier überflüssig. Lest Euer Schreiben von MB, die Klageschrift und die bisherige Diskussion. Fakt ist, dass unsere Farasis Akkus künstlich gealtert werden und die Ladekurven hässlich lahmes Verhalten zeigen. Damit sind Gefahren ‚mitigiert‘ (Wahrscheinlichkeit gesenkt) , aber nicht weg. Hat jemand zur Abwechslung neue Erkenntnisse, z.B. ob die kürzlichen Brände in Rastatt und UK bei Fahrzeugen aufgetreten sind, die das Software-Update schon hatten.

    Wie wird ein Akku künstlich gealtert, kann das schlüssig belegt werden? Quellennachweis?

    EQA 350 4MATIC AMG-Line Kosmosschwarz-Metallic

  • Per Software einen Akku altern lassen, das ist grober Unfug und zeugt von völliger Ahnungslosigkeit.


    Ein E-Auto-Akku kann nicht einfach per Software gealtert werden, da die Alterung ein chemischer Prozess ist, der von Faktoren wie Temperatur, Ladezyklen und Alter abhängt. Allerdings kann die Software die Alterung stark beeinflussen, indem sie die Lade- und Entladeprozesse so steuert, dass die chemische Degradation verlangsamt wird. Dies geschieht, indem extreme Ladezustände vermieden und die Temperatur kontrolliert wird.


    Einfluss der Software auf die Akkulebensdauer

    • Intelligente Ladealgorithmen: Das Batteriemanagementsystem (BMS) nutzt Algorithmen, um das Ladeverhalten zu optimieren und Stressfaktoren für die Batterie zu minimieren.
    • Vermeidung von Extremen: Software kann Ladevorgänge begrenzen, um zu verhindern, dass die Batterie ständig zu 100 % geladen oder auf 0 % entladen wird.
    • Temperaturmanagement: Die Software kann auch das Temperaturmanagement des Akkus beeinflussen, um extreme Hitze oder Kälte zu vermeiden, die die Alterung beschleunigen würden.
    • Vorkonditionierung: Die Software kann die Batterie vorkonditionieren, um sie auf die optimale Temperatur für das Laden oder Fahren vorzubereiten, was die Lebensdauer verlängert.
    • Datenanalyse und Updates: Hersteller können die gesammelten Daten von Fahrzeugen nutzen, um die Software für das Batteriemanagement weiter zu verbessern und durch Updates zu verteilen.
    • Schutz bei Problemen: Software kann auch dazu dienen, Defekte zu erkennen und die Batterie vor schädlichen Zuständen zu schützen. Bei einem Defekt innerhalb der Garantiezeit kann die Software dies in der Werkstatt melden, was zur Reparatur oder zum Austausch führt.

    Fazit


    Die Software eines Elektroautos altert den Akku nicht vorsätzlich, sondern kann die chemische Alterung durch intelligentes Management signifikant verlangsamen. Eine gut entwickelte Software ist entscheidend, um die Lebensdauer der Batterie zu maximieren und die langfristige Leistung des Fahrzeugs zu gewährleisten.

  • Hallo Nordordinger,

    Vielen Dank für die Aufklärung der Community hier. Ich hätte es nicht besser einstellen können.

    War nur zu faul.😟

    Ich denke dass das Update den Akku eher schont, statt ihn zu stressen.

    Nachteil für uns, wie bekannt: längere Ladezeit im DC weil weniger KW im Peak, weniger Kappa, kürzere Reichweite u.s.w.

    Gruß an alle. :S

  • Wie wird ein Akku künstlich gealtert, kann das schlüssig belegt werden? Quellennachweis?

    Ganz offensichtlich war doch gemeint, dass man dank des Updates früher weniger Kapazität zur Verfügung hat. Quelle: Schreiben von Mercedes [1]. Da muss man nicht mal ein LLM bemühen.



    [1] "Das Update hat nur einen minimalen Einfluss auf die Batteriekapazität. Die genaue Auswirkung hängt vom aktuellen Kilometerstand Ihres Fahrzeugs ab. Beispielsweise kann es bei ca. 50.000 km zu einer Reduktion von etwa 5 % kommen, bei 100.000 km etwa 8 % und bei 160.000 km rund 11 %." Man verliert also zusätzlich zur "normalen" Alterung noch deutlich an Kapazität. Jetzt kann man sich darüber aufregen, dass jemand das Alterung nennt oder man kann sich über Mercedes ärgern.

  • ThomK der EQA Brand in Raststatt war am 07.02.2025 und am 30.12.2024 brannte in Herzogenaurach ein EQB , also beide vor VÖ der Rückrufaktion und entsprechenden Softwareupdate.

    1. Interessanter finde ich eigentlich das Thema, ob sich die Klage lohnt. Selbst mit Rechtsschutzversicherung heisst es "noch ein Fall, und man kriegt vermutlich ne Rechtsschutzkündigung, die sind oft so". Und ohne Rechtssschutz würden mir die Rechtskosten schon erstinstanzlich glaub ich bei mir (Vollausstattung quasi) um 14.000 EUR genannt, es müssten schon >= 20% Entschädigung rausspringen, dass sich das lohnt. Rückabwicklung lohnt sich vermutlich, aber ob das Gericht dann nach x Jahren wirklich den Kaufvertrag rückgängig macht, da bin ich doch unsicher.

    Der größere Einfluss ist ja zunächst die deutliche Verlängerung der Ladezeit, nicht die paar Prozent weniger Akku.. Keine Ahnung welche Entschädigung da realistisch ist, als Vergleich sicher eher 10% oder weniger, wenn man nicht bis zum BGH will...

    Wer sieht das anders und da mehr Chancen?


    2. Gibt es nicht günstigere Kosten wg. Sammelklage, davon hat mir das Anwaltsbüro gar nichts gesagt. Vielleicht weil ich Rechtsschutz. habe, und sie die volle Summe haben wollen?- aber da gibt es Problem mit Abschlussdatum..


    3. Oben wurde geschrieben, dass der Akku "künstlich gealtert" würde? Wie das denn? Das erscheint mir ÜBERHAUPT nicht logisch. Im Gegenteil, ich habe es so verstanden, dass die Ladegeschwindigkeit und der max. Ladestand gesenkt wird. Beides erhöht mal prinzipiell die Akku-Lebensdauer .. Aber diese Veränderung, dass es immer schlechter wird, je älter das Auto wird, das klingt schon seltsam.


    Mal ganz generell. Die Preise für reine Akkuzellen haben sich die letzten Jahre geviertelt. Kein Schreibfehler. Es ist einfach nicht mehr richtig, dass die Akkus in der Herstellung so teuer sind, wie wir das noch kennen und wie man es weiterhin gerne glauben macht. (So wie Diamanten, die sind im Einkauf auch nur noch ein Zehntel wert von früher, erst wenn der Juwelier einmal draufhustet, werden die wieder teuer )

    Aber an Altkunden hatte man noch nie Interesse, herstellerunabhängig.

    D.h., nur mal als Hausnummer, für 5000-7000 Dollar würde man die Einzel-Zellen, wenn man den theoretischen Einzelpreis rechnet, im Optimalfall kriegen. Klar, sehr vereinfacht. Ich weiß auch nicht, ob es nicht sogar einfachere Behebung des Brandproblems gäbe- eine kleine Schaltung, die die Hitze besser kontrolliert, bevor es überhitzt, käme mir als Laie nicht unmachbar vor.

    Ich bin sicher jedenfalls, dass die Kosten pro Rechtsstreit bei einem Mehrfachen liegen. Es hat nur keiner Lust.

  • Einen hab ich noch. Etwas Rechtserfahrung hab ich mit solchen Dingen. In einem nicht ganz anders gearteten Fall sagte mir eine Firma, sie "würden ja gern", aber könnten mit mir keinen Vergleich schließen, sondern müssen alle möglichen Rechtsmittel ausreizen, weil sie nur so hinterher für den Fall, dass ich gewinne, die eigentliche Verursacherfirma verklagen könnten. (Vergleiche sind ja freiwillig, da entsteht nicht direkt nutzbarer Schaden...)


    Weiß nicht, ob das Mercedes im Hinterkopf hat, oder ob es den Hersteller des Akkus überhaupt noch gibt oder geben wird. Kann aber auch Versicherung im Spiel sein. In so einem Szenario müsste Mercedes auch bis zum Ende gehen, weil sie sonst den Hersteller nicht verklagen könnten..

    Ich liebe unser Rechtssystem...

  • Ich vermute, dass den Batterienhersteller keine Schuld trifft. Ansonsten hätte Mercedes sicher einen Batterieaustausch angeboten. Der Fehler liegt in der Ladesteuerung und die ist vermutlich von Mercedes. Vermutlich wurde die Spezifikation bis an die Grenzen ausgereizt, damit das Fahrzeug bei der Ladeleistung einigermaßen mit der Konkurrenz mithalten kann. Dabei ist Mercedes wohl zu weit gegangen und musste jetzt mit dem Software-Update zurückdrehen. Leider zu Ungunsten von uns Käufern.

    EQA 250+ Progressive, patagonienrot, Advanced-Paket, Fahrassistenz-Paket, Park-Paket mit 360 Grad Kamera, MBUX Augmented Reality, Smartphone Integration, Konnektivitäts-Paket Navigation, Sitze elektrisch mit Memory, Sitzheizung vorne, Lenkradheizung, Verstelldämpfung, 19" Räder, Anhängevorrichtung

  • Ich les hier schon ne Weile mit, habe ich mich aber Jetzt mal angemeldet.

    Hier wird nichts künstlich gealtert, sondern ich vermute, das Farasis ein Fremdkörperproblem hat:


    Pouchzellen haben im Gegensatz zu zylindrischen und prismatischen Zellen kein stabiles Gehäuse, Sondern sind mit einer Folie ähnlich wie ein Paket Kaffee umhüllt. Deshalb heißen sie auch "Coffee bag"-Zellen.

    Eine Eigenschaft von Lithium-Ionenzellen ist, dass sie sich mit steigender Ladung ausdehnen. Durch das Batteriegehäuse wird das aber mechanisch verhindert, was dann aber zu einem erhöhten Innendruck führt.

    Wenn dann ausreichend große Schmutzpartikel beim stapeln der Zellen beim Zusammenbau zwischen die Zellen gekommen ist, dann besteht die Gefahr, dass diese bei hohen Ladeständen die Isolationsfolie perforieren. Wenn das passiert werden 2 Zellen unterschiedlichen Potentials kurzgeschlossen und es kommt zum thermischen Ereignis.


    Um das zu vermeiden, muss der Innendruck in der Batterie begrenzt werden: Dies geschieht zum einen durch eine Reduzierung des Ladestroms, und früheres Abfallen der Ladekurve.

    Desweiteren steigt der Innendruck Im Batteriepack mit steigender Laufleistung/Alter. Um dem zu entgegenzuwirken reduziert das BMS den maximalen Ladezustand In Abhängigkeit von der Laufleistung.