Maximale Rekuperationsleistung

  • Hallo Zusammen,


    bei verschiedenen Autos liest man von "bis zu 300 kW" Rekuperation beziehungsweise findet in den Datenblättern eine genaue Angabe. Beim EQA finde ich diese allerdings nicht, mich würde es aber sehr interessieren, mit wie viel kW er maximal rekuperieren kann.


    Weiß das zufällig jemand? Oder kann man es irgendwo herausfinden?

    Liebe Grüße,

    Leon


    Bestellt: 12.11.2022, Abholung: 25.07.2023

    Ausstattung: EQA 250+, Electric-Art, MANUFAKTUR patagonienrot metallic, 18" Leichtmetallräder im 5-Speichen-Design, Panorama-Schiebedach, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Innenhimmel Stoff kristallgrau, Advanced-Paket, MBUX Innovations-Paket, Konnektivitäts-Paket Navigation, MBUX Augmented Reality für Navigation, Verkehrszeichen-Assistent, Park-Paket mit 360°-Kamera, Komfortfahrwerk mit Tieferlegung

  • Kann man gut herausfinden.

    1. Sehr unwahrscheinlich, dass hier die Leistung höher ist als die max. DC-Ladeleistung, also 110kW

    2. Bei nicht zu kalten Temperaturen verzögere man mal gerade so stark, dass die R-Anzeige 100% beträgt und liest im Werkstattmenue die Ampere ab.

    Wenn man hier mal 200A sieht, weiß man, dass mit ca. 80kW rekuperiert wurde (U ca. 400V).


    Dass im EQ-Menue die maximale Ladeleistung bei 20kWh/100km angezeigt wird, spricht nicht dagegen, denn beim Rekuperieren verliert man ja normalerweise Geschwindigkeit und die Anzeige wird wohl "durchschnittliche 1-2-Minutenwerte" aufzeichnen...

  • Also wenn man das Werkstattmenü während der Fahrt laufen lässt, dann die max. Reku einstellt und dann an geeigneter Stelle die Fußbremse betätigt springen die Werte von Spannung und Strom in den Bereich um die 140KW. (Berechnet aus Leistung ist Spannung mal Strom) Das wäre für mich die max. Rekuperation die mein 350er schafft.

    Gruß Peter


    EQA 350 4Matic, digitalweiß met. , AMG Line, AHK, AR, 360°, Night-Paket, li+re Memory, Advanced Plus, Smartphone Integr., VZ-Assi, 20er AMG So, 19er AMG Wi, ohne Fahrassistenzpaket ;), Karten: V21.0, Fresh up 4

  • Halbelektrischer Hätte ich auch vermutet. Scheint aber nicht so zu sein.

    Mein netter Autoverkäufer in Minden hatte mir beim Übergabegespräch gesagt, dass es schon Autos gibt, die mit drei Vollbremsungen wieder eine Akku-Leistung von 10 auf 80% geschafft haben. Ich glaube es war der EQS oder war es doch Porsche? Habe ich vergessen, welche Marke es war. Aber ja, das soll tatsächlich gehen.

    Grüße
    Ole

    ______________________

    EQA 250 - EZ 7/2023


  • Das kann nicht sein. So ein Quatsch, was der erzählt hat! Bei einer Vollbremsung werden die Räder hauptsächlich mechanisch gebremst!

  • Man muss nicht alles glauben, was der Freundliche erzählt. Mir sagte er, dass der Schlüssel in der Schale in der Mittelkonsole geladen wird… 🤣🤣🤣

    Beim 350er kann der Strom schon höher sein, das schließlich zwei Motoren rekuperieren.

    Gruß

    Axel 8)


    EQA 350 - 19“ AMG Doppelspeiche, kosmosschwarz-metallic

  • Diese Tabelle könnte einen Hinweis geben:

    Rekuperation erklärt - Energierückgewinnung beim E-Auto


    Aber: die Schnellladefähigkeit des Akku (bzw. dessen sinnvolle softwareseitige Begrenzung) ist zu beachten; auch die Entnahme (Spitzenleistung) ist ja zurecht höher als die Dauerleistung (beim 250 meine ich 110 zu 140 kW)... Bei den zweimotorigen könnte ich mir vorstellen, dass das Menue ebenfalls einen Spitzenwert angibt, der nur zum Teil in den Akku fließt, andernteils in Wärme umgewandelt wird ?!

  • Halbelektrischer Hätte ich auch vermutet. Scheint aber nicht so zu sein.

    Mein netter Autoverkäufer in Minden hatte mir beim Übergabegespräch gesagt, dass es schon Autos gibt, die mit drei Vollbremsungen wieder eine Akku-Leistung von 10 auf 80% geschafft haben. Ich glaube es war der EQS oder war es doch Porsche? Habe ich vergessen, welche Marke es war. Aber ja, das soll tatsächlich gehen.

    Oh, da liegt dein „netter“ Autoverkäufer aber wirklich sehr grob daneben:


    Beim Rekuperieren wird die Bewegungsenergie des Autos in elektrische Energie umgewandelt. Nehmen wir mal zu seinen Gunsten eine Situation mit wirklich viel Bewegungsenergie an, also ein 2 Tonnen schweres Auto bei 200 km/h.


    Die Formel für die Bewegungsenergie lautet:

    Energie [in Joule] = 0,5 x Masse [in kg] x Geschwindigkeit [in m/s] ^ 2

    Zur Umrechnung in kWh muss man das Ergebnis durch 3600000 dividieren.


    Das 2 Tonnen schwere Auto hat bei 200 km/h also eine Bewegungsenergie von 3858024 Joule bzw. 1,07 kWh. Ja, eine gute Kilowattstunde, mehr ist es nicht. (Bei 100 km/h wäre es übrigens nur eine gute viertel Kilowattstunde.)


    Nehme wir mal an, dass davon nach Verlusten etwa 85% in den Akku als Energie zurückgehen. Dann bringen dreimal sanft nur über Rekuperation abgebaute Bewegungsenergie bis zum Stillstand (ohne mechanische Bremse, also keine Vollbremsung) etwa 2,7 kWh in die Batterie. (Und dabei ist schon vernachlässigt, dass bis zum Stillstand ein Teil der Bewegungsenergie auch durch Luftwiderstand und Reibungen verloren geht).


    Die Aussage deines freundlichen Inkompetenten wäre also gerade mal bei einem Hybridfahrzeug mit einem 4 kWh Miniakku ungefähr zutreffend.


    Ein großes Elektroauto mit 100 kWh Akku kann beim dreimaligen Rekuperieren von 200 km/h bis zum Stillstand insgesamt weniger als 3% Akkuladestand (2,7 kWh von 100 kWh Vollkapazität) zurückgewinnen. Pro Rekuperationsvorgang also unter 1%.

  • BeeJee Danke für die interessante Erklärung. Ich hatte in Physik eigentlich immer gute Noten. Aber damals gab es keine so sinnvolle Anwendung für die Berechnung der Bewegungsenergie. Wirklich super erklärt. Aber heißt das auch, dass es egal ist, ob der Motor das Auto in Stufe D, D+ oder D- von z.B. 100 auf 50 km/h bremst? Es wird immer die gleiche Menge an Energie "gewonnen"? Ich frage, weil es mir so vorkommt, als würde der EQA bei Fahrmodus D+ (schwache Motorbremse) weniger Energie verbrauchen als bei D- (starke Motorbremse). Oder könnte das auch damit zusammenhängen, weil man mit D- ungleichmäßiger fährt? Ich habe für mich jedenfalls den D Auto-Modus als den sparsamsten aller 4 Modi entdeckt, auch wenn ich ihn deshalb nicht immer fahre.

    Grüße
    Ole

    ______________________

    EQA 250 - EZ 7/2023


  • BeeJee Man sollte aber nicht den Zeitfaktor außer Betracht lassen.

    Also: Kinetische Energie rund 1kWh. Lassen wir die Verzögerung also 30s andauern, so müssen diese "1 kWh" in einer "120stel Stunde" in den Akku rein.

    Und schon würde -nach Verlusten- die Spitzenleistung von gut 100kW "passen" ?


    Übrigens treffen die Aussagen gut zu, wonach für die Rekuperationsleistung Anzahl von Motoren unerheblich ist, bei den Zweimotorigen von VW/Skoda wird offenbar nur mit einem Motor generatorisch gearbeitet. MB würde ich zutrauen, hier eine (nicht triviale) Aufteilung/ Abstimmung über beide zu erzielen - was aber aus fahrdynamischen Erwägungen (Stichwort Stabilität bei hinterachslastiger Bremsung !) dann doch nicht gemacht wird ????


    Ole ohne Kohle Völlig richtig, D Auto ist am besten. Grund schlicht und einfach: rekuperieren ist schön, aber nicht verlustfrei. Und das geht nur, wenn zuvor Geschwindigkeit aufgebaut wurde (teuer also Energie reingesteckt wurde). Weit besser: ausrollen, segeln. Die schiere Masse unserer Boliden verbunden mit hohem Reifenluftdruck macht den Unterschied.

    X218 4matic 9G, 100-50km/h ausrollen: 860m

    dto EQB 250: 1380m :)


    Gedankenspiel:

    Von 100km/h (0,21 kWh KE) auf 50 (0,05 kWh KE) rollen wir im ersten Fall aus, benötigen also für diese 1380m keine zugeführte Energie (sonst.Verbr. mal außen vor).


    In der Variante verzögern wir mit 3m/s² auf 289m auf die 50km/h, haben dann aber noch 1091m zurückzulegen.

    Auf diesen müssen wir nun die 50km/h halten, wofür 10kW genügen sollten.

    Gewinn durch Rekup: 0,16kWh. Einsatz durch Halten: 0,218 kWh.