Blockiergebühr – eher sinnvoll oder eher Abzocke?

  • Vielleicht trete ich jetzt auch eine unnötige Diskussion los. Aber gerade jetzt bei den niedrigen Temperaturen ist mir besonders die allgemein erhobene Blockiergebühr aufgestoßen. Auch wenn sie bei Mercedes nicht so benannt wird, sondern lediglich der Zuschlag nach/ab 180 Minuten angegeben wird. EnBw bezeichnet die tatsächlich als Blockiergebühr, wenn auch nach 240 Minuten. Maingau nennt sie ab 240 Minuten Standzeitzuschlag. Allen gemein haben sie aber offensichtlich den Zweck, die Ladezeit zu begrenzen. Was an sich schon mal ein Unding ist! Denn mit einer Einschränkung der Ladezeit mittels dann erhobenen Zuschlages, egal wie und ob man ihn benennt, schränkt man bewusst die Reichweite ein. Im Winter mit Sicherheit ärgerlicher als im Sommer.



    So stellt sich mir schon länger die Frage, inwieweit man eine „Blockiergebühr“ überhaupt erheben kann, wenn ein Fahrzeug geladen wird. Grundsätzlich „blockiert“ es ja von dem Zeitpunkt an, wo es geladen wird. Also von der ersten Minute an! Und nicht erst nach 180 oder 240 Minuten! Niemand würde auf die Idee kommen, bei Verbrennern nach einer festgelegten Menge Kraftstoff einen erhöhten Preis zu nehmen, um zu erreichen dass weniger getankt wird. Da wohl auch die wenigsten freiwillig einen Zuschlag zahlen wollen (was man ja immer wieder in Diskussionen herausliest), werden sie also versuchen, den Zeitraum ohne Zuschlag einzuhalten. Und hier sind gerade die 180 Minuten von Mercedes nicht zielfördernd für mehr Fahrfreude. Denn wenn man schon ein Fahrzeug fährt, dass aufgrund seines Antriebes eine geringere Reichweite besitzt, sollte doch alles getan werden, damit man diese wenigsten annähernd erreicht. Zudem frage ich mich auch, ob eine Blockiergebühr tatsächlich erhoben wird, wenn vor den erreichten 180/240 Minuten der Ladevorgang beendet ist, das Fahrzeug aber trotzdem an der Säule hängt. Was mir in Berlin jedenfalls aufgefallen ist, dass das Ordnungsamt ein 55 Euro Knöllchen vergibt, wenn jemand auf einen Ladeplatz steht und nicht lädt. Egal was für ein Auto da steht.



    Ich persönlich lade zu 90 Prozent AC. Lade mit der Mercedes me Karte im M Tarif. Geladen wir immer bis 80 Prozent, und fahre hauptsächlich Stadtverkehr. Will ich nun die Ladezeit von drei Stunden nicht überschreiten, darf ich den Akku nicht unter 35 Prozent fahren, um das Risiko eines Zuschlages auszuschließen. Das heißt dann aber auch, dass mir eigentlich nur 45 Prozent der Akkuleistung zur Verfügung stehen! Man muss sich das mal vorstellen. Wäre so, als wenn ich beim Verbrenner nur immer halbvoll tanken darf.



    Um es klar zu sagen. Das Auto macht sehr viel Spaß, und ich möchte es nicht mehr missen. Aber das ist für mich ein Punkt, der völlig daneben ist. Alles schön und gut mit Reichweiten zu werben. Aber andererseits diese derart einzuschränken, auch wenn es nur einen Teil der Fahrer betrifft, sollte endlich der Vergangenheit angehören. Meiner Meinung nach sollte ein Fahrzeug was geladen wird, grundsätzlich nicht mit einer Zusatzgebühr belegt werden dürfen. Kürzere Ladezeiten und damit Reichweiten erhöhen zudem die Häufigkeit der Ladevorgänge! Auch das sollte jedem bewusst sein. Ich persönlich hätte kein Problem damit, den Akku bis 10 Prozent zu entladen, um dann bis 80 Prozent aufzuladen. Ich weiß natürlich auch, dass diejenigen, die ihre eigene Wallbox haben oder/und jeden Tag lange Strecken fahren, davon nicht betroffen sind. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass man hier mal vielleicht Mercedes auffordern sollte, das mit den 180 Minuten zu überdenken, und wenigstens 300 Minuten einführen sollte. Alternativ das auch mal anderen Anbietern so darlegen. Denn auch 240 Minuten reichen nicht aus, um bei AC von 10 auf 80 zu laden. Das erhöht auch aus meiner Sich die Akzeptanz für E-Autos.



    Mich würde dazu mal Eure Meinung interessieren.

    EQA 250 in schwarz, AMG Line, Night Paket, Business Paket, Advanced Plus incl. Park Paket, Spiegel usw., Urban Guard, Sitze vorne beide elektrisch, Panoramadach, Totwinkel, Scheibenwasch beheizt, Umfeldbeleuchtung, 8 Meter Ladekabel. (man will ja seinen Lack notfalls schützen) Bestellt Mitte September 2021, Lieferung 11.05.22

  • Hallo Hauskatzenfreund,

    ich finde so lange das Fahrzeug lädt, egal wie schnell oder langsam, sollten keine Blockiergebühren anfallen! Plus eine Verweilzeit, wäre doch der einfachste Weg!?


    Gruß

    LJ-75

    EQA 250 AMG Line |04.2021 | Mountaingrau-met |Mikrofaser DINAMICA schwarz | Night-Paket | Fahrassistenz-Paket |PARKTRONIC | Rückfahrkamera | Advanced-Paket | Festplatten-Navi.|Aktiver Geschwindigkeitslimit-Assistent

  • Hauskatzenfreund Ich nehme an, du hast einen kleinen Denkfehler. Selbst bei AC ist so ein Akku in 4 Stunden eines EQA von 10 auf 80% geladen und die benötigten 46 KWh drin. Das Ziel dieser "Erziehungsmaßnahme" ist eigentlich genau das Phänomen, dass das Auto zum Laden angeschlossen wird und der Fahrer des Wagens sich keine Birne macht und für viele Stunden verschwunden ist. Sprich die Säule blockiert und anderen E-Autos das Laden versagt. Nur darum geht es. Um ein schnelles Wechseln der angeschlossenen Autos. Was auch damit verbunden ist, dass der Anbieter dann auch Geld verdienen kann. Der Umsatzverlust wird durch die Standgebühr bezahlt.

    Ein Weg für dich, dieser Falle zu entkommen, wäre: Möglichst kein AC-Laden an öffentlichen Säulen. Würde ich persönlich NIE machen. Ich bin öfter in B und muss zugeben, dass ich noch nie den Eindruck hatte, es mangelt an SchnellladeMöglichkeiten in unserer Hauptstadt. Wenn ich mal öffentlich laden muss, dann suche ich mir die schnellen Säulen auf dem NaviBildschirm und steuere die gezielt an. Nebeneffekt ist, dass der Akku vorkonditioniert wird und ich max. 20 -30 Minuten an der Säule verbringe. Und in 30 Min ist der EQA-Akku von 15 auf 80% aufgepumpt. Selbst, wenn er nur 80 kWh maximal zulässt.


    Nimm es sportlich. Du bist mit dem EQA in den Augen aller ein Umweltaktivist und mutig, dich auf E-Mobilität einzulassen. Sind wir E-Autofahrer nicht alle samt Märtyrer?

    Grüße
    Ole

    ______________________

    EQA 250 - EZ 7/2023


  • Ich finde die Blockiergebühr auch angemessen.

    Ich rege mich auch auf, wenn ich an einer Ladesäule laden möchte und es steht ein Auto da, das schon lange voll geladen ist, und vom Fahrer des Wagens ist weit und breit nichts zu sehen.

    Um bei deinem Beipiel mit dem Verbrenner an der Zapfsäule zu bleiben; Ich tanke auch nicht ein Auto voll und lass es dann an der Zapfsäule stehen, weil ich noch einen Spaziergang machen möchte.
    Und aus Sicht der Betreiber einer Ladesäule sieht es auch so aus, dass die keinen Umsatz machen können wenn die Ladesäule blockiert ist. Diesen Umsatzverlust möchte der Betreiber der Ladesäule mit der Blockiergebühr kompensieren.

    EQA300, Mountain grau metallic, Night Paket, Advanced Plus Paket, Fahrassistenz Paket, MBUX Innovations Paket, MBUX Augmented Reality, AHK

  • So ist es mit der Blockiergebühr. Habe auch schon mitbekommen, dass „Kunden“ die Ladesäule dann als billigeren Parkplatz nutzen. Parkhaus wäre teurer 🤷🏼‍♂️ und man selbst kommt an und hat keine Lademöglichkeit 😡

    Und das Ordnungsamt kann nur Strafzettel verteilen, wenn kein Kabel dran ist. Oder woher wissen die, ob der Akku voll ist 🤔

    Gruß

    Axel 8)


    EQA 350 - 19“ AMG Doppelspeiche, kosmosschwarz-metallic

  • Schade ist nur, dass man(n) die E-Platz-Parker ohne "E" nicht so einfach belangen kann.

    Heut Vormittag wieder ein großer Benziner Hyundai hat den einzig freien Ladeplatz über eine Stunde blockiert.

    Als die Dame dann kam : ja ich weiß und ich solle mich nicht aufregen das ist nicht gesund.

    Dabei habe ich nur gesagt sie solle sich vorstellen wir parken die Tankstellen zu.

    LG Alfred aus dem schönen Vierkirchen


    dawoderbayerwohnt

  • Schade ist nur, dass man(n) die E-Platz-Parker ohne "E" nicht so einfach belangen kann.

    Heut Vormittag wieder ein großer Benziner Hyundai hat den einzig freien Ladeplatz über eine Stunde blockiert.

    Als die Dame dann kam : ja ich weiß und ich solle mich nicht aufregen das ist nicht gesund.

    Dabei habe ich nur gesagt sie solle sich vorstellen wir parken die Tankstellen zu.

    Da kann nur die Straßenverkehrsbehörde helfen, die für den ruhenden Verkehr verantwortlich ist.

    Anrufen, KFZ-Kennzeichen durchgeben und hoffen, dass sich einer zuständig fühlt.

    Klappt bei mir im Kreis ganz gut :) Da "musste" ich auch schon mal Fotos mit Nicht-E-Fahrzeugen an der Ladesäule per Email schicken.

    EQA 250+ 08/2023, Progessive, Mountaingrau Metallic, Leder Artico, Advanced Paket, Lenkradheizung, Verkehrszeichenassistent, Sitzheizung, Komfortfahrwerk mit Tieferlegung

    Einmal editiert, zuletzt von Nordwolf ()

  • Danke für alle Antworten. :thumbup:



    Ole ohne Kohle

    Na ja. In erster Linie ging es mir ja um die 180 Minuten bei meCharge. Und da bekommt man für meinen Geschmack einfach zu wenig kWh in die Batterie. Und auch bei den von 10 auf 80 in vier Stunden wird es in der Realität knapp. Bei 11 kw wären das 44. Wobei die volle Leisatung, ich habe es mal beobachtet, auch erst nach einer gewissen Zeit erreicht wird. DC Lader würden doch eher bei ständiger Nutzung den eigentlichen Vorteil gegenüber einem Verbrenner mindern, wenn nicht ganz aufheben. AC nehme ich deshalb fast nur, weil ich direkt gegenüber meiner Garageneinfahrt vier Ladepunkte, und im Umkreis von etwa 300 Meter weitere 6 Punkte habe. Und ich bin nun mal auf öffentliches Laden angewiesen! Und meCharge hatte ja auch schon mal vier Stunden!


    Siggi

    Sicher passiert es, dass jemand, obwohl der Ladevorgang beendet ist, noch länger steht. Deshalb ja auch meine Frage, ob, wenn vor der Zeit der Ladevorgang beendet ist, dann eine Blockiergebühr erhoben wird? Wenn nicht, warum nicht? Wenn ja, kann ich mir nicht vorstellen, dass da jemand eventuell regelmäßig nur für das Stehen bezahlt. Auf Dauer kostet das schon. Die einzigen die da regelmäßig länger dranhängen, sind aus meiner Erfahrung Mietwagen. Wie die das dann regeln, keine Ahnung. Aber irgendwer müsste das wohl bezahlen.


    @allgemein

    Was das Thema Autos ohne "E" angeht, habe ich bisher wenig negatives erfahren. Gibt es, ist richtig, aber auch nicht öfters als auf einem Behinderten Parkplatz zu stehen. Bei mir jedenfalls. Kann aber anderswo ein Thema sein.

    EQA 250 in schwarz, AMG Line, Night Paket, Business Paket, Advanced Plus incl. Park Paket, Spiegel usw., Urban Guard, Sitze vorne beide elektrisch, Panoramadach, Totwinkel, Scheibenwasch beheizt, Umfeldbeleuchtung, 8 Meter Ladekabel. (man will ja seinen Lack notfalls schützen) Bestellt Mitte September 2021, Lieferung 11.05.22