LEXA Deine Vermutung ist nicht ganz unbegründet, aber nicht ganz so, wie du schreibst. Die Autos in der Ausstellung sind zugeteilte Fahrzeuge mit wenig Freiraum zur Individualisierung durch den Händler. Da werden bei MB einfach mal 1000 Autos gebaut, die alle fast identisch sind. das bringt in der Produktion super straffe Produktionszeiten und somit in der Nachkalkulation eine super Marge. Diese Autos können dann auch mal vom Händler besonders rabattiert werden. Deine Vermutung liegt viel mehr bei den sogenannten Dienstwagen, die an MB-Mitarbeiter vergeben werden. Die gehen - so meine Info - etwas strenger durch die Endkontrolle und sind in aller Regel dann auch etwas standhafter. Ich meine damit nicht die Autos, die sich die MB-Mitarbeiter bestellen, sondern wirklich die Dienstwagen. Wenn man so einen bekommt, hat man meist ein Auto mit 3-5 Monaten, wenig km und eine mittelmäßige aber sehr nützliche Zusatzausstattung, die eigentlich alles beinhaltet, was man braucht.
Meine bis jetzt gesammelten Erfahrungen zum EQA nach ca. 20.000km: Grundsätzlich ein Auto für den kleineren Alltag, aber mit Schwächen in fast allen Bereichen der Hard- und Software. Nicht durchkonstruiert und den Kunden zum Tester verurteilt.
Pluspunkte, die ich schätze:
- Die Programmierung der Scheibenwischer ist absolut durchdacht (selbstständiges Nachsprühen und Nachwischen)
- Gute Verarbeitung innen und außen
- Straßenlage ist top, wenn auch etwas weich
- Der Lack hat keine Orangehaut, was heutzutage oft durch den sogenannten Klarlack entsteht.
- Das Navi mit Spracheingabe und LiveTraffic sind schon auf sehr hohem Niveau und lassen in der Regel keine Zweifel offen
- Die Anbindung der Handys ist vorbildlich, Benutzung von Auto-Android ist das wahre Vergnügen, ... wenn man die Technik beherrscht.
Minuspunkte, die ich gar nicht mag:
- Reichweite des Akkus, maximaler Ladestrom
- 163 km/h Höchstgeschwindigkeit
- Scheibenwischerkonstruktion ist eher hemdsärmlich als Mercedes-like
- Standard-LED-Scheinwerfer sind eine Katastrophe
- Fahrwerk ist bei Querfugen schnell überfordert
- Nur Frontantrieb (EQA250) dürfte es m.E. nicht geben, weil die Kraft zu sehr am Lenkrad zerrt und ungeübten Fahrern beim schnellen Beschleunigen Unsicherheit vermittelt kann
- Programmierung der Software teils sehr fragwürdig, z.B.
- bei den Touchpads nach links streichen, um nach rechts zu gelangen
- die zuletzt eingestellte Temperatur wird automatisch in die Vorklimatisierung geschrieben
- Menüstruktur ist für mein Empfinden unlogisch
- Konstruktion des Kühlflüssigkeitskreislauf treibt Unwissende oft zum Service, Deckel auf/zu reicht eigentlich zum Ausgleich.
- Etwas zu kleine Sitze, hintere Sitzposition konstruktionsbedingt etwas unbequem, geht aber.
- Kofferraum definitiv 5cm zu kurz
- fehlende Möglichkeit, Parksensoren für vorn zu ordern zwingt zum 360°-Kamera-Kauf
- Die im Display angezeigte Spurführung beim Rückwärtsfahren ist nicht brauchbar. Selbst Ford kann das viel besser, wenn nicht sogar perfekt.
Alles in allem ein gutes Auto mit etwas Luft nach oben. Wenn sich die Akku-Konstruktion und -Technik noch ganz wesentlich nach vorn bewegen (viel höhere Leistungsdichte, viel höhere Speicherkapazität, keine Verwendung von seltenen Erden, umweltfreundliches Recycling nach dem Batterietod), könnte ich mich mit der Technik dauerhaft anfreunden. Ansonsten ist die Technik der E-Mobilität per heute nicht für den flächendeckenden Einsatz. Was auch dem Ziel unserer jetzigen Bundesregierung entgegenkommt. Autos von der Straße. Öffentlicher Nah- & Fernverkehr soll die Zukunft sein. Wobei ich an dieser Stelle mich NICHT dazu äußern möchte, weil es hier nicht das Thema ist.
- meine unbedeutende Meinung -