Alles anzeigenThorz : seriöser Journalismus sieht für mich anders aus. Ich möchte Ihnen ungern Ihren Job erklären müssen, aber die von Ihnen geschilderte Herangehensweise in der Recherche ist schon arg unterkomplex.
Eine Gefahr in die 66,5 kWh Variante zu „geheimnissen“, ist einfach schlechter Stil. Und ich bin wahrlich kein Freund von Mercedes Benz und seiner Vorgehensweise in den Fällen des 250+. Bislang ist die 66,5 kWh Variante nicht betroffen. Punkt.
Setzen Sie doch Ihre Kraft dafür ein, dass den geschädigten Käufern der 70 kWh Variante Aufmerksamkeit zu Teil wird. Und prangern Sie das unseriöse Verhalten von Mercedes Benz an, Kunden den Akku zu kastrieren und dies als „Update“ zu verkaufen, mit dem alles wieder in Ordnung ist. Ist es NICHT. Die Kunden haben viel Geld bezahlt und bekommen erst einen gefährlichen und dann einen kastrierten Akku und keinerlei Hilfe vom Hersteller Mercedes Benz.
Das ist der wirkliche Skandal. Dass die Karre aus Ihrem Bericht da irgendwie ein paar Monate rumsteht, ist doch völlig uninteressant. Das hat juristische Gründe. Mehr nicht.
Danke für den Hinweis, aber warum diese Schärfe? Etwas irritierend ist, dass Sie den Eindruck haben, wir würden eine "Gefahr in die 66,5 kWh Variante geheimnissen". Warum sollte wir das tun? Es gibt ein Brandereignis, das im zeitlichen Zusammenhang mit einer aktuellen Rückrufaktion steht, nicht mehr' nicht weniger. Können Sie ausschließen, dass die technische Ursache des Ereignisses einen andere ist, als jene, die die stärkere Variante betrifft? Diese Frage ist journalistisch selbstverständlich relevant. Relevant ist aber auch, dass es im Hinblick auf die Entsorgung ausgebrannter E-Autos erhebliche (u.a. gesetzliche) Lücken gibt, die Geschädigten unter Umständen teuer zu stehen kommen können. Halten Sie das für irrelevant? Wir nicht. Unseriös wäre es in der Tat, wenn wir das spezifische Farasis-Problem, das wir natürlich auf dem Radar haben, in diesen Kontext "untermengen". Hier geht es juristisch um ganz andere Fragen, etwa die der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Juristen haben hier ja bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass das kritisierte Software-Update einen physischen Defekt nicht "repariert". Die Verfahren, die zu diesem Thema bereits laufen, könnten Signalwirkung haben, zumal Herstellern - freilich markenübergreifend - erhebliche Haftungsrisiken drohen, insbesondere bei Hochvolt-Fahrzeugen. Hochinteressant, keine Frage, allerdings ein separates Thema. Es ist durchaus denkbar, dass wir uns auch darum kümmern werden, mit journalistischer Sorgfalt. Insofern verfolge ich die Einträge in diesem sehr geschätzten Forum mit großem Interesse.